Der Apfel steht meist an erster Stelle für beliebte Obstsorten, denn er ist nicht nur saftig, süß und säuerlich, sondern durch seine gute Lagerfähigkeit das ganze Jahr verfügbar und vielseitig in der Küche einsetzbar. Außerdem – und das ist sicher der wichtigste Aspekt – verstecken sich in dieser Frucht eine Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen. Ein richtiges Geschenk für unser Immunsystem. Nicht umsonst gibt es den berühmten Satz: „An apple a day keeps the doctor away“. (Einen Apfel pro Tag hält den Arzt fern.)
Der Apfel im Ayurveda
Der Apfel gehört im Ayurveda zu den gesunden, vielseitig einsetzbaren Obstsorten und wird gerne in der Ernährungstherapie verwendet. Hier kommt es stark auf die Apfelsorte und die Zubereitung an. Jedes Lebensmittel hat eine bestimmte Wirkung auf unseren Organismus. Je nach dem in welcher Kombination und Zubereitung sie gegessen werden kann die Wirkweise des Lebensmittels sehr unterschiedlich sein. So ist der Apfel roh nichts für schwache Verdauungssysteme und Menschen, die zu Blähungen neigen, gekocht oder gedünstet ist er allerdings sehr gut verträglich und kann auch zu gekochten Speisen gereicht werden.
Der Apfel ist nährend, also aufbauend, verbessert den Geschmackssinn und hat positive Auswirkungen auf die Darmflora. Er wirkt zum Beispiel vorbeugend gegen chronische Krankheiten, wie Diabetes Typ II, Herzkreislauferkrankungen, gegen Karies oder Krebs. Äpfel enthalten Antioxidantien, die Vitamine Provitamin A, Vitamine B1, B2, B6, E und C, Flavonoide, Carotinoide und Ballaststoffe, Niacin und Folsäure. Außerdem Pektin, das dem Körper hilft, Schadstoffe zu binden und auszuschwemmen.
Ist der Apfel sehr süß, ist die Eigenschaft leicht kühlend und zusammenziehend. Enthält der Apfel hingegen viel Säure, sind die Eigenschaften herb und kühlend sehr ausgeprägt. Menschen mit einem schwächeren Verdauungssystem sollten süße Äpfel bevorzugen und nicht roh essen, da der Apfel auch eine austrocknende Wirkung hat. Die Schale des Apfels ist schwer verdaulich und kann zu Blähungen führen. Liebt Dein Kind rohen Apfel, dann beobachte wie es diesen verträgt. Im Ayurveda gilt, die Nahrung so zuzubereiten, dass dein Körper die beste Möglichkeit hat, die guten Stoffe herauszuarbeiten und umwandeln zu können. Denn das beste Lebensmittel bringt Dir nichts, wenn Du es nicht verstoffwechseln kannst.
Das bedeutet nicht, dass Du jetzt den ganzen Tag nur Äpfel essen solltest. Die Mischung macht´s! An einer ausgewogenen Ernährung mit einem abwechslungsreichen Angebot haben Leib und Seele Freude.
Apropos Verdauen - rohes Obst sollte immer allein ohne andere Lebensmittel verzehrt werden. Am besten als Zwischenmahlzeit auf leerem Magen. Als Nachtisch oder zum gekochten Essen, mit Milch oder Getreide ist es also komplett ungeeignet und verursacht unter Umständen Verdauungsprobleme, wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Völlegefühl und führt zu unverdauten Stoffwechselprodukten, die im Körper bleiben und auf lange Sicht Krankheiten auslösen können. Mehr dazu erfährst Du bald im Beitrag Lebensmittelkombinationen, die Du meiden solltest. In Form von Kompott, als gedünstete Beilage, Chutneys oder Apfelmus ist das kein Problem mehr. Optimal wird es mindestens mit Zimmertemperatur oder im Idealfall warm gereicht.
Heilende Wirkung
Beispiele für einfache Anwendungen des Apfels sind:
Bei brennenden Empfindungen, wie zum Beispiel Blasenentzündung oder brennendem Stuhlgang wird naturtrüber Apfelsaft eingesetzt.
Bei Durchfall entweder die Äpfel schälen und kochen, bis sie weich sind. Mit einer Prise Muskatnuss (Vorsicht mit der Dosierung bei Kindern – wirklich nur eine Priese! Bei Kleinkindern weglassen), 1 Prise Safran und 1 TL Ghee abrunden, langsam essen.
Oder einen Apfel fein reiben und etwas braun werden lassen. Langsam essen und gut kauen.
Bei Verstopfung einen rohen Apfel schälen und ca. eine Stunde nach dem Essen oder auf leerem Magen zwischen den Mahlzeiten langsam essen und gut dabei kauen.
Bio oder nicht Bio?
Bei Bio oder Demeter-Produkten werden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die das natürliche Immunsystem belasten. Obst aus konventionellem Anbau enthält Rückstände dieser Behandlungen und diese werden vom Körper aufgenommen. Bio-Äpfel weisen im Durchschnitt einen 19 % höheren Phenolsäuregehalt auf. Phenolsäure ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der im menschlichen Körper eine krebshemmende Wirkung entfaltet. Außerdem wird im Bio-Anbau mit der Natur und dem natürlichen Kreislauf gearbeitet. Die Böden sind hier deutlich reichhaltiger, die Artenvielfalt der Insekten deutlich höher als im konventionellen Anbau. Ein Gewinn für uns alle.
Bio-Produkte sind im Vergleich meist teurer. Steht das auch im Verhältnis? Bio-Äpfel sind von besserer Qualität. Die Bauern halten bei einem höheren Aufwand das Gleichgewicht der Natur aufrecht. Auch der Ertrag ist bei Bio-Bauern weniger gut kalkulierbar. Doch Bio ist nicht gleich Bio! Hier gilt es, genauer hinzuschauen und sich ggf. bei den Bauern zu erkundigen. Außerdem stellt sich die Nachhaltigkeitsfrage bei Produkten, die nicht aus der Region oder Deutschland, sondern aus anderen EU-Staaten und Nicht EU-Ländern kommen und durchaus bei uns zur Verfügung stehen.
Die schnelle Nummer für zwischendurch
Gebrutzelter Apfel mit Mandeln und Rosinen
Meine Kinder lieben es. Wir essen es gern als leichtes Frühstück oder als Zwischenmahlzeit am Nachmittag. Für Schul- und KiTa-Kinder ist dieser Snack super für die Pause. Im Thermobecher bleibt die Mahlzeit schön warm. Auch für den Nachmittag als süße Zwischenmahlzeit geeignet. Mit der Kombination aus Apfel, Rosinen und Kokosraspeln braucht es keinen Extra-Zucker mehr.
Du brauchst:
1 Pfanne
1 Apfel
1 EL Ghee (vegane Variante mit Kokosöl)
1 Hand voll gehobelter Mandeln
1 EL Kokosraspeln
1 EL Rosinen (mehr oder weniger nach Geschmack)
½ TL Zimt
1 Prise Vanille gemahlen
So geht´s
Den Apfel waschen, vierteln und das Gehäuse entfernen. Anschließend die Spalten in Scheiben und diese wieder in kleine Stückchen schneiden. Nun das Ghee in der Pfanne mit den Gewürzen leicht erhitzen. Wenn es beginnt zu duften, den Apfel hinzugeben und alles schön vermengen. Nach 1-2 Minuten leichtem dünsten die restlichen Zutaten dazu geben und bei mittlerer Hitze noch ein wenig brutzeln lassen. Ggf. etwas Wasser hinzugeben, wenn es zu trocken wird. Fertig!
Wer es besonders crunchy mag, streut noch ein paar zuckerfreie Cornflakes darüber.